„Wir sollten es alle auf der Toilette tun“: Diese Geste dauert eine Sekunde und kann viel über Ihre Gesundheit aussagen

Der Gang zur Toilette ist eine banale, aber intime Handlung, über die selten gesprochen wird. Dennoch interessieren sich viele Wissenschaftler intensiv für unseren Stuhl und unsere Darmpassage. Und das aus gutem Grund: Sie sind echte Indikatoren für unseren allgemeinen Gesundheitszustand! Es lohnt sich also, sich eine kleine Gewohnheit anzueignen …
Das Erste, worauf niemand wirklich achtet, ist die Häufigkeit Ihres Stuhlgangs. Nur wenige Menschen wären in der Lage, diese Frage präzise zu beantworten. Insbesondere bei einem Arzttermin kann es jedoch wertvolle Informationen über Ihren Gesundheitszustand liefern. Es lohnt sich also, zu zählen … Gibt es eine ideale Frequenz? Nein, es gibt keinen absoluten Standard, aber Dr. Sean Gibbons vom Biological Systems Institute in Seattle hat einen optimalen Durchschnitt definiert: zwischen 1 und 3 Stuhlgänge pro Tag. In seiner Studie wurden die Stuhlgänge in vier Kategorien eingeteilt: Verstopfung (1–2 Stuhlgänge/Woche), niedrig normal (3–6 Stuhlgänge/Woche), hoch normal (1–3 Stuhlgänge/Tag) und Durchfall (+ 3 Stuhlgänge/Tag).
Wer 1 bis 3 Mal am Tag auf die Toilette geht, hat eine bessere Darmflora mit mehr „guten“ Bakterien, die entzündungshemmende kurzkettige Fettsäuren produzieren. Umgekehrt hätten Menschen mit Verstopfung mehr Giftstoffe im Blut. Frühere Studien hatten diese Toxine jedoch mit einem erhöhten Infektionsrisiko in Verbindung gebracht.

Die Erklärung? Laut einer 2024 in Cell Reports Medicine veröffentlichten Studie beeinflusst die Stuhlfrequenz die Darmmikrobiota direkt und wird mit Krankheiten wie chronischem Nierenversagen und Demenz in Verbindung gebracht. Analysen gesunder Erwachsener zeigen, dass die Stuhlfrequenz die Anzahl bestimmter Darmmikroben beeinflusst, die mit Entzündungen sowie der Gesundheit von Herz, Leber und Nieren in Verbindung stehen. Insbesondere bei Verstopfung kommt es zur Ansammlung mikrobieller Giftstoffe. Dies deutet darauf hin, dass sich diese Giftstoffe ansammeln, bevor Organschäden auftreten, und dann altersbedingte chronische Krankheiten fördern könnten.
Neben der Häufigkeit muss auch das Aussehen des Stuhls beobachtet werden. Laut Emily Leeming, einer Forscherin am King's College London, ist es wichtig, die Form und das Aussehen Ihres Stuhls zu beobachten. „Wir sollten alle unseren Stuhl untersuchen, denn das ist wie ein kostenloser Darmgesundheitstest.“ Idealerweise sollte Ihr Stuhl glatt oder rissig und wurstförmig sein (Typ 3–4 auf der Bristol-Skala). Das Vorhandensein von Blut (schwarzer oder roter Stuhl) sollte Alarm auslösen und zu einer Konsultation führen, ebenso wie häufiger und plötzlicher Durchfall oder Bauchschmerzen nach dem Essen.
Studien haben drei einfache Tipps zur Förderung des Transits ergeben: Essen Sie mehr Obst und Gemüse, trinken Sie ausreichend und treiben Sie regelmäßig Sport. Experten betonen, dass es wichtiger ist, sich dieses kleinen alltäglichen Reflexes bewusst zu sein und zu wissen, wie man gegebenenfalls reagiert, als sein Auftreten oder seine Häufigkeit. Für sie ist daher jede unerklärliche oder anhaltende Veränderung des Stuhlgangs ein Grund, einen Arzt aufzusuchen.
L'Internaute